Die ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere die unstabilen Lieferketten oder der Fachkräftemangel, machen Unternehmen derzeit zu schaffen. Wie TA Triumph-Adler es schafft, diese Herausforderungen zu meistern, schildert Geschäftsführer Christopher Rheidt und erläutert, mit welchen Angeboten der Dokumentenspezialist und IT-Dienstleister seine Kunden bei der digitalen Transformation unterstützt.
FACTS: Herr Rheidt, Lieferketten, die zusammenbrechen, Inflation, Fachkräftemangel. Die Herausforderungen sind mannigfaltig. Wie laufen daher die Geschäfte für TA Triumph-Adler?
Christopher Rheidt: Vor dem Hintergrund der weltweiten Lage und der daraus resultierenden Herausforderungen haben wir ein bemerkenswert gutes Ergebnis erzielt. Aufgrund unserer dualen Vertriebsstruktur, unserer Vertriebsstärke und der frühzeitig ergriffenen Maßnahmen konnten wir das zurückliegende Halbjahr mit einem Umsatz von 136 Millionen Euro und einem positiven Ergebnis abschließen.
Damit wurden die gesteckten Ziele erreicht und das Vorjahresniveau beim Gesamtumsatz gehalten. Unser Direktvertrieb konnte ein leichtes Umsatzwachstum im Vorjahresvergleich erzielen. Auch der indirekte Vertrieb durch die UTAX-Gruppe hat ein starkes erstes Halbjahr hingelegt und seine Ziele deutlich übererfüllt.
FACTS: Neben dem Office-Druck widmet sich TA auch neuen Geschäftsfeldern wie dem Produktionsdruck sowie ECM & ICT. Wie läuft es hier?
Rheidt: Hier verzeichnen wir ebenfalls einen starken Auftragseingang. Hervorzuheben ist darüber hinaus die positive Entwicklung bei den Tochtergesellschaften in der Schweiz, Tschechien und UK. Eine schöne Randnotiz, die diesen Aufschwung untermauert: Unsere Kolleginnen und Kollegen von UTAX UK konnten im Dezember die wichtige lokale Branchenauszeichnung PrintIT Award 2022 in der Kategorie „A3 Printer/MFP Vendor of the Year” gewinnen. Das hat uns sehr gefreut.
FACTS: Das klingt als blicken Sie optimistisch in die Zukunft?
Rheidt: Die externe Lage bleibt insgesamt unbeständig. Daher fliegen wir weiter auf Sicht und agieren flexibel. Angesichts der äußeren Umstände sind seriöse Prognosen weiterhin schwierig. Optimistisch macht uns aber die sich stark verbessernde Warenverfügbarkeit. Auch deshalb blicken wir mit Zuversicht auf das zweite Halbjahr und erwarten ein insgesamt gutes Gesamtjahresergebnis.
FACTS: Als eine der Herausforderungen, die TA Triumph-Adler meistern muss, nannten Sie im vergangenen Sommer den Fachkräftemangel. Wie sieht es inzwischen aus?
Rheidt: Zurzeit spüren wir noch kein Wachstumsdefizit durch den Fachkräftemangel. Wir stellen uns aber darauf ein, dass es in den nächsten Jahren Einbußen geben kann. Studien belegen, dass bereits heute mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen ist.
Wir beobachten die Lage sehr genau und haben strategische Entscheidungen getroffen, um auf diese Entwicklung reagieren zu können. So sind wir beispielsweise seit Jahren sehr erfolgreich darin, durch duale Ausbildung oder duale Studiengänge eigene Fach- und Führungskräfte selbst zu entwickeln. Darüber hinaus trägt auch unsere stabile wirtschaftliche Entwicklung vor und während der Krise dazu bei, dass TA Triumph-Adler im Markt als verlässlicher Arbeitgeber wahrgenommen wird.
FACTS: Vor welchen weiteren Herausforderungen stehen mittelständische Unternehmen? Womit sieht sich TA Triumph-Adler konfrontiert?
Rheidt: Für viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) geht es zurzeit darum, den Spagat zu schaffen, in einem schwierigen globalen Umfeld das Tagesgeschäft erfolgreich zu meistern und gleichzeitig die eigene Transformation mit Blick auf die Megatrends unserer Zeit nicht aus den Augen zu verlieren – Stichwort Digitalisierung, Cloud-Computing oder auch Cybersicherheit. Dementgegen stehen Themen wie hohe Energiepreise, gestörte Lieferketten oder die steigende Inflation. Darüber hinaus gilt es für Firmen, sich in wichtigen Bereichen wie der Nachhaltigkeit oder der Unternehmenskultur stetig weiterzuentwickeln. Das alles gilt natürlich auch für uns. Wir behalten die kurzfristigen Herausforderungen im Blick, treiben aber parallel wichtige strategische Projekte und die eigene Transformation gezielt voran.
FACTS: TA Triumph-Adler verfügt über ein umfassendes ECM-Portfolio – zuletzt vervollständigte die elektronische Signatur das Angebot. Welche Dokumentenlösungen werden am meisten nachgefragt?
Rheidt: Wir bauen den Bereich ECM & ICT kontinuierlich aus und die digitalen Dokumentenlösungen verzeichnen einen stetig wachsenden Anteil am Unternehmenserfolg. Eine hohe Nachfrage sehen wir zurzeit bei Cloud-Lösungen, die unseren Kundinnen und Kunden in Zeiten von Hybrid Work einen echten Mehrwert bieten, indem sie Informationen von überall zugänglich machen. Die elektronische Signatur ist ein Beispiel, sie ergänzt unser Cloud-Portfolio. Über TA Cloud Print and Scan ermöglicht TA Triumph-Adler bereits das ortsunabhängige sowie sichere Drucken und Scannen aus der Wolke. Darüber hinaus bieten wir moderne Cloud-Angebote für das mobile Dokumentenmanagement an. Diese Lösungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
FACTS: Sie haben es bereits erwähnt, in Zeiten des hybriden Arbeitens sind Scannen und Drucken aus der Cloud wichtige Themen. Hier wartet TA mit TA Cloud Print und Scan auf …
Rheidt: Der Wechsel zwischen Homeoffice, Büro und von unterwegs setzt voraus, dass Dokumente standortunabhängig zugänglich sind. Dabei spielen die Faktoren Sicherheit und Umsetzbarkeit eine entscheidende Rolle. TA Cloud Print and Scan bietet höchste Sicherheit: Druck- und Scan-Aufträge werden zentral in der Cloud verwaltet und verschlüsselt verarbeitet. Die browserbasierte Anwendung kann zudem ohne lokalen Server und ohne zusätzliche Hardware-Investitionen in die eigene IT-Umgebung integriert werden. Eine kosteneffiziente Lösung, mit der Kundinnen und Kunden in Zeiten des mobilen Arbeitens zeitgemäße Dokumentenprozesse unkompliziert realisieren können.
FACTS: Den gestiegenen Anforderungen an die IT-Sicherheit kommt ebenfalls eine zunehmende Bedeutung zu – insbesondere Cyberangriffe, doch auch dezentrale Arbeitsumgebungen tragen zur wachsenden Dringlichkeit dieses Themas bei. Welche Hilfestellungen leistet TA?
Rheidt: Eine zeitgemäße und verlässliche IT-Sicherheit ist für kleine und mittelständische Unternehmen ebenso geschäftskritisch wie für große Firmen. Begrenzte finanzielle oder personelle Ressourcen sorgen aber dafür, dass KMU vielerorts nicht die gleichen Voraussetzungen haben, um sich vor Cyberbedrohungen zu schützen. Gemeinsam mit spezialisierten Partnern möchte TA Triumph-Adler IT-Sicherheitslösungen auf Enterprise-Niveau für den Mittelstand einfacher zugänglich machen. Als Managed-Service-Provider bieten wir daher eine individuelle Schwachstellenanalyse und ein Schwachstellenmanagement an. Beide Services stellen gerade zum Einstieg wichtige und wirkungsvolle Maßnahmen dar, um die eigene IT-Sicherheit effizient zu erfassen – und auf Basis der Erkenntnisse zukünftig zu stärken.
Bei der Schwachstellenanalyse wird das gesamte System – das bedeutet alle Firmennetzwerke und die gesamte Hardware – auf Sicherheitslücken und mögliche Anfälligkeiten überprüft und anschließend bewertet. Ein ergänzender Baustein sind Penetrationstests, welche die IT-Sicherheit zum Beispiel auf Basis von simulierten Echtzeitangriffen überprüfen. Am Ende eines Penetrationstests werden Lösungsvorschläge mitgegeben, um mit den ermittelten Gefahren umzugehen.
FACTS: Trotz des vorhandenen Willens zur digitalen Transformation wird in Unternehmen weiterhin viel gedruckt. Wie lässt sich das Drucken nachhaltiger gestalten?
Rheidt: Die Nachhaltigkeit von Geräten und Services ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit im Dokumentenbusiness. Neben ressourcenschonenden Multifunktionssystemen stellen wir unter anderem das Angebot des klimaneutralen Druckens bereit. Die CO2-Emissionen, die bei der Nutzung (Strom, Toner, Papier) der Drucksysteme entstehen, werden genau erfasst und exakt umgerechnet. Die ermittelten Beträge fließen dann über unseren Kooperationspartner ClimatePartner direkt in ein auswählbares Klimaprojekt.
FACTS: Welches Potenzial steckt noch in den Bereichen Output- und Dokumentenmanagement? Zeichnen sich weitere Trends ab?
Rheidt: Die Cloud wird zum Mainstream und ist nun endgültig im Mittelstand angekommen. Bei den digitalen Dokumentenprozessen lässt sich hier zurzeit ein echter Paradigmenwechsel erkennen. Während das Interesse anfangs noch zögerlich war und vielerorts oftmals nur Testprojekte gestartet wurden – oder Mischlösungen mit On-Premise-Produkten zum Einsatz kamen – gibt es heute eine erhöhte Bereitschaft, moderne Cloud-Lösungen im Tagesgeschäft einzusetzen. Grund hierfür ist, dass in Zeiten der Corona-Pandemie die Akzeptanz für digitale Lösungen gestiegen ist. Anders gesagt: viele Firmen aus dem Mittelstand haben sich daran gewöhnt und die Vorteile erkannt. Bei Cloud-Produkten für das digitale Dokumentenmanagement wird es nun vermehrt darum gehen, dass diese einfach zu benutzen sind und die Unternehmens-IT in Zeiten des Fachkräftemangels entlasten. Wir sehen im ECM-Bereich somit ein großes Potential für standardisierte Cloud-Dienste, die als Managed-Services angeboten werden.
Das Interview führte Graziella Mimic