Graziella Mimic

Employ­er Bran­ding: Wenn alle „Wir“ sind

12. 03. 2024

Lesedauer: 8 Minuten

In einem zuneh­mend wett­be­werbs­ori­en­tier­ten Arbeits­markt, in dem Unter­neh­men um die bes­ten Talen­te kon­kur­rie­ren, trägt ein posi­ti­ves Employ­er Bran­ding dazu bei, talen­tier­te Mit­ar­bei­ter anzu­zie­hen, die Mit­ar­bei­ter­bin­dung zu stär­ken und schließ­lich den Unter­neh­mens­er­folg zu för­dern. Wie der schwe­di­sche Büro­mö­bel­her­stel­ler und euro­päi­sche Anbie­ter von Ein­rich­tungs­lö­sun­gen Kin­narps mit dem The­ma umgeht, schil­dert Dirk Offer­manns, Geschäfts­füh­rer der Kin­narps GmbH.

FACTS: Wel­che Bedeu­tung kommt Employ­er Bran­ding bei Kin­narps zu? Was sind die Grün­de dafür?

Dirk Offer­manns: Employ­er Bran­ding ist ein wich­ti­ges The­ma bei Kin­narps, denn wir möch­ten uns auch in Deutsch­land noch stär­ker als attrak­ti­ver und vor allem inter­na­tio­na­ler Arbeit­ge­ber prä­sen­tie­ren. Kin­narps ist als Fami­li­en­un­ter­neh­men schon seit der Grün­dung vor 80 Jah­ren tra­di­tio­nell eng mit den Mit­ar­bei­ten­den ver­bun­den und an Aus­tausch und Wohl­be­fin­den inter­es­siert. Das wol­len wir auch in Deutsch­land ver­stärkt leben. Mein Ziel ist es, das deut­sche Team im Ein­klang mit der schwe­di­schen Unter­neh­mens­kul­tur neu zu struk­tu­rie­ren.


„Ehr­lich­keit und Beschei­den­heit, tief ver­wur­zelt in unse­rer Unter­neh­mens­ge­schich­te, sind zen­tra­le Pfei­ler der Kin­narps-Kul­tur. Ein offe­nes und respekt­vol­les Mit­ein­an­der, unab­hän­gig von Sta­tus oder Funk­ti­on, ist uns eben­so wich­tig.“

Dirk Offer­manns, Geschäfts­füh­rer der Kin­narps GmbH


FACTS: Wie wür­den Sie die Unter­neh­mens­kul­tur beschrei­ben? Wel­che Wer­te sind für Kin­narps beson­ders wich­tig und wie wer­den sie im Arbeits­all­tag ver­mit­telt?

Offer­manns: Unse­re Unter­neh­mens­kul­tur ist sehr skan­di­na­visch und somit auch demo­kra­tisch geprägt. Ers­tens stre­ben wir nach kon­ti­nu­ier­li­cher Wei­ter­ent­wick­lung, Krea­ti­vi­tät und dem Mut, neue Wege zu gehen. Dabei ver­trau­en wir auf die Selbst­stän­dig­keit und Kom­pe­tenz unse­res gesam­ten Teams. Ehr­lich­keit und Beschei­den­heit, tief ver­wur­zelt in unse­rer Unter­neh­mens­ge­schich­te, sind zen­tra­le Pfei­ler unse­rer Kul­tur. Ein offe­nes und respekt­vol­les Mit­ein­an­der, unab­hän­gig von Sta­tus oder Funk­ti­on, ist uns eben­so wich­tig. Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein, eine ganz­heit­li­che Per­spek­ti­ve und Kun­den­ori­en­tie­rung prä­gen unser Han­deln. Es ist bekannt, dass Kin­narps als nach­hal­ti­ges Unter­neh­men ver­ant­wor­tungs­voll mit Res­sour­cen umgeht und im Sin­ne einer nach­hal­ti­gen Kreis­lauf­wirt­schaft han­delt. Die­se Wer­te sind der Kern des­sen, was Kin­narps Unter­neh­mens­kul­tur aus­macht.

FACTS: Was liegt Ihnen beson­ders am Her­zen?

Offer­manns: Als Geschäfts­füh­rer lege ich gro­ßen Wert dar­auf, eine Unter­neh­mens­kul­tur zu för­dern, die auf Offen­heit basiert und Diver­si­tät in all ihren Facet­ten schätzt. Bei Kin­narps sind alle Men­schen, unab­hän­gig von ihrer Haut­far­be, ihrem Geschlecht oder ihrer Her­kunft, nicht nur herz­lich will­kom­men, son­dern natür­li­cher Teil der Kin­narps Com­mu­ni­ty. Alle sind „Wir“. Wir glau­ben, dass die Viel­falt unse­rer Beleg­schaft unse­re Stär­ke ist und sie es uns ermög­licht, inno­va­tiv, empa­thisch und ganz­heit­lich zu agie­ren. In unse­rer Unter­neh­mens­kul­tur spie­gelt sich die­se Viel­falt wider, die ein wesent­li­cher Bestand­teil unse­res Erfol­ges und unse­rer Iden­ti­tät ist. Auch unse­re Büro­ein­rich­tungs­lö­sun­gen för­dern schließ­lich die­se Hal­tung.

FACTS: Sie spra­chen von demo­kra­ti­scher Unter­neh­mens­kul­tur. Was bedeu­tet das für Sie per­sön­lich?

Offer­manns: Sta­tus­sym­bo­le, von einem eige­nen Geschäfts­füh­rungs­bü­ro über einen exklu­si­ven Fir­men­wa­gen und dem zuge­ord­ne­ten eige­nen Park­platz habe ich bei mei­ner Über­nah­me der Geschäfts­füh­rung auf­ge­löst. Die­se Din­ge haben in der Kin­narps-Unter­neh­mens­kul­tur kei­nen Platz.

Die­se Wer­te leben wir im täg­li­chen Umgang mit­ein­an­der und durch eine trans­pa­ren­te und stets aktu­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on.

Dar­über hin­aus ver­fü­gen wir über ein ganz beson­de­res erprob­tes Mit­tel: die schwe­di­sche „Fika“. Die­se bewuss­te Kaf­fee­pau­se mit Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen ist ein sozia­les Phä­no­men und eine Ein­stel­lung, die ent­spann­te Gesel­lig­keit und Wert­schät­zung klei­ner Pau­sen im All­tag betont, den Aus­tausch för­dert und inte­gra­ler Bestand­teil des sozia­len Lebens ist. Wir wer­den die „Fika“ als wesent­li­chen Bestand­teil der schwe­di­schen Kul­tur bei uns in Deutsch­land stär­ker eta­blie­ren.

FACTS: Wie geht Kin­narps mit Feed­back von Mit­ar­bei­tern, ins­be­son­de­re in Bezug auf die Arbeits­be­din­gun­gen, um?

Offer­manns: Wir set­zen uns für opti­ma­le Arbeits­be­din­gun­gen ein, indem wir eine erst­klas­si­ge IT-Infra­struk­tur, fle­xi­ble Home­of­fice- und Remo­te-Arbeits­mög­lich­kei­ten sowie Teil­zeit­op­tio­nen bie­ten. Zusätz­lich ermög­li­chen wir unse­ren Mit­ar­bei­ten­den, an jedem unse­rer drei Stand­or­te in Deutsch­land in einem per­fekt aus­ge­stat­te­ten Büro zu arbei­ten, um so die bes­te Arbeits­um­ge­bung für jeden Ein­zel­nen zu gewähr­leis­ten.

Für Vor­schlä­ge haben wir als Orga­ni­sa­ti­on und ich als Geschäfts­füh­rer stets ein offe­nes Ohr. Es fin­den regel­mä­ßi­ge Abtei­lungs-Mee­tings und One-to-One- Gesprä­che statt, die Raum für Ideen und Kri­tik bie­ten. Ver­än­de­run­gen wer­den auf die­ser Basis zeit­nah rea­li­siert, wie bei­spiels­wei­se die Schaf­fung zusätz­li­cher Part­platz­stell­flä­che und die Umwand­lung des ehe­ma­li­gen Chef­bü­ros in einen benö­tig­ten Pro­jekt­raum.

Auch wird die „Fika“ eine Rol­le spie­len, da es dort Gele­gen­heit für Feed­back in einem ent­spann­ten Rah­men gibt.

FACTS: Wie wer­den Mit­ar­bei­ter in Ent­schei­dun­gen, die das Arbeits­um­feld betref­fen, ein­be­zo­gen?

Offer­manns: Bei Kin­narps legen wir gro­ßen Wert dar­auf, dass unse­re Team­mit­glie­der Ver­ant­wor­tung über­neh­men und sich mit den Zie­len von Kin­narps iden­ti­fi­zie­ren. Es ist uns wich­tig, dass jeder Ein­zel­ne sowohl sei­ne per­sön­li­chen als auch die Abtei­lungs­zie­le ver­folgt und sich stets fragt, wel­chen Bei­trag sie oder er zum gro­ßen Gan­zen leis­ten kann. Die­ser Ansatz ist ein fes­ter Bestand­teil unse­rer Grund­wer­te und führt dazu, dass unse­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ganz natür­lich in Ent­schei­dungs­pro­zes­se ein­ge­bun­den wer­den. In regel­mä­ßi­gen jours fixes und auch wäh­rend des Onboar­ding-Pro­zes­ses gibt es immer wie­der die Gele­gen­heit, zeit­nah mit­ein­an­der im Gespräch zu blei­ben.

FACTS: Wie wird die beruf­li­che Ent­wick­lung und Wei­ter­bil­dung der Mit­ar­bei­ter unter­stützt?

Offer­manns: Wir haben soeben ein groß­ar­ti­ges, neu­es Pro­gramm aus­ge­ar­bei­tet, das die Wei­ter­ent­wick­lung aller Mit­ar­bei­ten­den auf meh­re­ren Ebe­nen för­dert.

Zum einen wird im Onboar­ding-Pro­zess für neue Mit­ar­bei­ten­de ver­an­kert, dass sie Zeit in unse­rem schwe­di­schen Head­quar­ter in Kin­narp ver­brin­gen, um von Anbe­ginn eine gute Inte­gra­ti­on zu för­dern.

Wir inten­si­vie­ren den Inter­na­tio­na­li­sie­rungs­grad unse­rer Orga­ni­sa­ti­on. Ein wesent­li­cher Bestand­teil davon ist die För­de­rung der sprach­li­chen Kom­pe­ten­zen im Eng­li­schen, damit alle Mit­ar­bei­ten­den ihre Fähig­kei­ten in die­ser glo­ba­len Spra­che ver­bes­sern kön­nen und ihnen somit der Aus­tausch mit der Kin­narps-Welt offen­steht. Dar­über hin­aus bie­ten wir die Mög­lich­keit, für Arbeits­auf­ent­hal­te nach Schwe­den zu rei­sen. Im Head­quar­ter kön­nen unse­re Mit­ar­bei­ten­den für einen Zeit­raum von einer oder zwei Wochen direkt mit den loka­len Teams an Pro­jek­ten arbei­ten. Dies ermög­licht nicht nur einen per­sön­li­chen Aus­tausch und gemein­sa­me Lösungs­fin­dun­gen, son­dern erlaubt es unse­ren Mit­ar­bei­ten­den auch, die schwe­di­sche Unter­neh­mens­kul­tur haut­nah zu erle­ben und ein Teil davon zu wer­den.

Gleich­zei­tig sind Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen aus Schwe­den bei uns in Deutsch­land, wie zur­zeit die IT. Lang­fris­tig pla­nen wir, die­sen Aus­tausch auf ganz Euro­pa aus­zu­wei­ten, um die Ver­net­zung und den kul­tu­rel­len Aus­tausch inner­halb unse­rer Teams zu stär­ken.

FACTS: Wie wird die Kom­mu­ni­ka­ti­on über Unter­neh­mens­zie­le und ‑erfol­ge sowohl intern als auch extern gehand­habt?

Offer­manns: Wie bereits oben beschrie­ben gibt es ver­schie­de­ne Mee­ting­for­ma­te wie Kick-Off‑, Town­hall- und Abtei­lungs­mee­tings sowie One-to-One-Bespre­chun­gen in Prä­senz oder online bezie­hungs­wei­se nach Bedarf hybrid. Wir ver­fü­gen über ein inter­na­tio­na­les Intra­net, das tages­ak­tu­ell über alle Zie­le, Erfol­ge und News berich­tet. Dar­über ver­öf­fent­li­chen wir inter­ne News­let­ter sowie Web­i­na­re zu spe­zi­el­len The­men.

FACTS: Wel­che zusätz­li­chen Leis­tun­gen bie­tet Kin­narps den Mit­ar­bei­tern an? Wird die Work-Life-Balan­ce unter­stützt?

Offer­manns: Wir sor­gen bei uns für eine gute Work-Life-Balan­ce mit fai­ren, fle­xi­blen Arbeits­be­din­gun­gen in Raum, Zeit und Ort – unter ande­rem mit Teil­zeit­ar­beit, fami­li­en­freund­li­chen, indi­vi­du­el­len Arbeits­zei­ten, Home­of­fice und Remo­te­ar­beit, auch zum Bei­spiel an unse­ren Stand­or­ten in Deutsch­land. Selbst der wochen­wei­se Wech­sel zwi­schen Schwe­den und Deutsch­land ist mög­lich. Je nach indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen wer­den exter­ne Schu­lun­gen ange­bo­ten. Uns ist es wich­tig, dass wir für bestehen­de und für neue Mit­ar­bei­ten­de ein begehr­ter Arbeit­ge­ber sind und blei­ben.

Gute Work-life-balan­ce: Fai­re, fle­xi­ble Arbeits­be­din­gun­gen in Raum, Zeit und Ort sind bei Kin­narps selbtstver­ständ­lich.


Wir sind auch ein attrak­ti­ver Arbeit­ge­ber für alle, die Spaß an Inter­na­tio­na­li­tät haben. Dafür bie­ten wir die Mög­lich­keit, etwa nach Schwe­den zu zie­hen, oder den Schritt vom natio­na­len Ver­trieb zum inter­na­tio­na­len Key Account zu gehen. Gera­de für jun­ge Men­schen mit dem Ziel, eine inter­na­tio­na­le Fort­bil­dung zu erhal­ten, Eng­lisch zu ler­nen oder zu ver­bes­sern und ande­re Län­der in Euro­pa zu erkun­den ist dies attrak­tiv. Wer träumt nicht davon, ein inter­na­tio­na­ler Ver­triebs­trai­nee in Euro­pa zu wer­den? Kin­narps hat Stand­or­te in Groß­bri­tan­ni­en, der Schweiz, in Ungarn, in Polen, in Frank­reich, in Nor­we­gen und Däne­mark, in Rumä­ni­en und in Bene­lux.

FACTS: Kön­nen Sie dar­über berich­ten, wie sich die Arbeit­ge­ber­re­pu­ta­ti­on von Kin­narps in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ent­wi­ckelt hat?

Offer­manns: Wir befin­den uns bei der Kin­narps GmbH in einer pri­vi­le­gier­ten Lage, da wir die drei umfang­rei­chen Restruk­tu­rie­run­gen der ver­gan­ge­nen fünf Jah­re erfolg­reich abge­schlos­sen haben. Dies mar­kiert für uns den Start­punkt einer neu­en Ära. Der Über­gang von einer Pro­duk­ti­ons- zu einer kun­den­ori­en­tier­ten Ver­triebs­ge­sell­schaft mag für eini­ge lang­jäh­ri­ge Weg­be­glei­ter von Kin­narps in Deutsch­land zunächst wie ein Bedeu­tungs­ver­lust erschei­nen. Mei­ne Erfah­run­gen aus frü­he­ren Posi­tio­nen haben mich nicht nur mit dem Pro­zess des Wan­dels ver­traut gemacht, son­dern auch mit der Dyna­mik, die eine Ver­triebs­ge­sell­schaft prägt. Ein Weg, den ich als beson­ders viel­ver­spre­chend für unser Unter­neh­men erach­te.

Mein Ziel ist es, gemein­sam mit allen Betei­lig­ten in eine Pha­se der Begeis­te­rung und des posi­ti­ven Auf­bruchs ein­zu­tre­ten und neu­es Selbst­be­wusst­sein zu ver­mit­teln. Als deut­sche Toch­ter­ge­sell­schaft eines bedeu­ten­den euro­päi­schen Anbie­ters von Ein­rich­tungs­lö­sun­gen haben wir allen Grund, stolz auf unse­re Orga­ni­sa­ti­on zu sein.

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