Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Menschen heute in vielen Situationen des alltäglichen Lebens. Eine von Samsung Electronics veröffentlichte internationale Studie kommt zu dem Schluss, dass sich lediglich ein Bruchteil der EuropäerInnen im Umgang mit KI-Funktionen im Alltag für kompetent hält.
Es sind mehr als 11.000 Menschen aus zehn europäischen Ländern – Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark und Polen –, die an der vom europäischen Meinungsforschungsinstitut Opinium im Auftrag von Samsung durchgeführten Studie „Intelligent Living: How AI is Enhancing Everyday Experiences“ teilgenommen haben. Die Ergebnisse sind deutlich: Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) wünscht sich durch KI-Funktionen Erleichterungen im Alltag, eine Erweiterung von Entertainmentangeboten und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität. Dennoch wüssten nur 15 Prozent der EuropäerInnen, wie sich diese Ziele anhand von KI-Funktionen erreichen lassen. Mehr als ein Drittel der Befragten (38 Prozent) gab zudem an, dass sie sich in den aktuellen Diskussionen über KI nicht einbezogen fühlen.
Laut der Untersuchung waren nach einer Selbsteinschätzung hinsichtlich ihres Verständnisses von KI-Funktionen 23 Prozent der Befragten in Polen überzeugt, die Technologie zu verstehen, während TeilnehmerInnen aus dem Vereinigten Königreich sich am unsichersten fühlen (11 Prozent). Befragte aus Deutschland gaben zu 16 Prozent an, die Technologie hinter KI-Funktionen zu verstehen. „Das macht mögliche kulturelle und bildungsbedingte Einflüsse auf die Einstellung deutlich“, meinen die Verfasser der Studie.
Übergeordnet werde anhand der Antworten in den verschiedenen europäischen Ländern ein weit verbreiteter Wunsch nach einer Verbesserung und Aufwertung des Alltags durch KI-Funktionen ebenso deutlich, wie ganz spezifische Ansprüche der VerbraucherInnen an die Technologie. „KI-Funktionen sind bereits Teil des täglichen Lebens: Algorithmen unterstützen bei der Auswahl von Entertainmentangeboten und smarten Hausgeräte antizipieren unsere Gewohnheiten“, schildern die Autoren der Studie. „Kein Wunder, dass sich mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten EuropäerInnen wünschen, dass die Technologie ihren Alltag künftig noch mehr erleichtert.“
So stehen laut der Umfrage körperliche Aufgaben wie Putzen ganz oben auf der Liste, noch vor Unterstützung bei Haushaltsausgaben (21 Prozent). Dabei lasse die Begeisterung der Befragten für die Potenziale der Technologie noch zu wünschen übrig: Nur ein Drittel (38 Prozent) von ihnen gab an, die wachsende Rolle der KI mit Interesse zu beobachten. „Das wirkliche Versprechen von KI-Funktionen liegt darin, wie sie in unsere Gewohnheiten Einzug halten können, um die Dinge, die wir am liebsten tun, zu ergänzen und sie nicht zu überschatten“, weiß Dr. Chris Brauer, Director of Innovation an der Goldsmiths University of London und Chief Innovation Officer bei Symmetry. „Der Anteil an Geräten mit integrierten KI-Funktionen steigt und ihr wahrer Wert wird daran gemessen werden, wie gut sie Aufgaben vereinfachen, unsere Lebensqualität verbessern und alltägliche Interaktionen reibungsloser machen, ohne dabei die Komplexität zu erhöhen.“
KI im Alltag
Ferner ergab die Studie von Samsung, dass Konnektivität für die EuropäerInnen eine hohe Priorität hat: 42 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich eine gute Vernetzung der Geräte in ihrem Zuhause mithilfe von KI-Funktionen wünschen. Ebenso gaben 42 Prozent an, zu glauben, dass KI-Funktionen ihren Alltag in den eigenen vier Wänden verbessern werden. Mit 24 Prozent gab fast ein Viertel an, dass sie sich eine smarte Verwaltung des Haushalts mit KI-Funktionen am meisten wünschen:
• Putzen und Staubsaugen sind die beiden Aufgaben, bei denen sich die TeilnehmerInnen am meisten Unterstützung wünschen. 33 Prozent der Befragten bekunden Interesse an intelligenten Lösungen, die ihnen diese Tätigkeiten abnehmen können.
• Darüber hinaus sind 28 Prozent an KI-Lösungen interessiert, die bei der Reinigung von Hausgeräten wie Ofen oder Kühlschrank helfen, während 25 Prozent Unterstützung beim Abwasch suchen.
• 23 Prozent der Befragten äußern Interesse an KI-Funktionen, die bei der Zubereitung von Mahlzeiten und der Verwaltung von Einkaufslisten helfen können.
• Damit ist die Vereinfachung dieser Aufgaben für die Befragten wichtiger als bei traditionell als anstrengend empfundenen Aufgaben, wie der Verwaltung von Haushaltsrechnungen und Finanzen. Hier wurde die Erleichterung durch KI-Angebote nur von 21 Prozent der Befragten gewünscht.
Ein wichtiges Anliegen für die TeilnehmerInnen sei außerdem das Thema der Sicherheit. Um Vertrauen gegenüber der Technologie aufzubauen, seien für 37 Prozent der Befragten regelmäßige Sicherheitsupdates wesentlich, 34 Prozent legten Wert auf eine aktive Überwachung von Bedrohungen rund um die Uhr und 27 Prozent nannten ein umfassendes Sicherheitskonzept als wichtigste KI-Funktion in ihrem Alltag. Dies zeigte den Bedarf an KI-Technologien, die nicht nur modern, sondern auch sicher sind.
„Wir bei Samsung glauben, dass KI-Funktionen das tägliche Leben verbessern sollten, indem sie als unsichtbare Helfer fungieren, die Aufgaben vereinfachen ohne Aufmerksamkeit zu verlangen“, meint Timothy Hospedales, Leiter des Samsung AI Research Centre in Cambridge. „Unser Ziel ist es, eine ebenso intuitive wie leistungsstarke Technologie zu entwickeln, die sich mühelos in die Gewohnheiten der Verbraucher*innen einfügt und es ihnen ermöglicht, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.“
Viel Zeit für das Wesentliche durch KI
Der Samsung-Studie nach wünschen sich rund zwei Drittel (66 Prozent) der befragten EuropäerInnen mehr Zeit für die Tätigkeiten, die sie lieben. 37 Prozent seien sicher, dass KI-Funktionen sie dabei unterstützen könnten, Prioritäten für ihre Interessen und Leidenschaften zu setzen und 41 Prozent erwarteten eine Erweiterung ihrer kreativen Möglichkeiten durch die Technologie. Die Befragten wünschten sich, dass Aktivitäten, die sie bereits genießen, noch besser werden: Reisen, Spiele und Fernsehen sollen mit KI-Funktionen noch mehr Genuss bringen. Dies spiegele sich auch in den Umfrageergebnissen wider. Laut diesen zählten zu den am meisten gewünschten KI-Funktionen Echtzeitübersetzungen (23 Prozent) und KI-Modi zur Optimierung der Bildschärfe (27 Prozent) sowie die Erkennung von Hintergrundgeräuschen und die Anpassung der Tonqualität (27 Prozent) für ein intensiveres Fernseherlebnis.
Weiterhin bleibt laut Studie Personalisierung ein wichtiger Trend, vor allem im Bereich Gesundheit und Wellness: Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) möchte Krankheiten vorbeugen, anstatt auf deren Behandlung zu warten. Konkret gaben 32 Prozent der Befragten an, dass sie KI für maßgeschneiderte Ernährungspläne, 24 Prozent für Sportprogramme und 34 Prozent für Anpassungen des Lebensstils auf der Grundlage individueller Gesundheitsdaten nutzen möchten. Ein ähnlich großer Teil (31 Prozent) sei daran interessiert, KI-Funktionen zur Überwachung und Anpassung des Schlafverhaltens einzusetzen. Trotz des wachsenden Interesses an KI-Funktionen im Gesundheitsbereich bliebe jedoch eine gewisse Skepsis bei denjenigen bestehen, die die Technologie derzeit noch nicht nutzen: Nur 17 Prozent geben an, dass sie smarte Gesundheitstracker in ihrem Alltag einsetzen würden.
Trotz des Wunsches, dass KI-Funktionen die Bild- und Tonqualität von Fernsehgeräten optimiert, geben 28 Prozent der Befragten an, dass es keine KI-Funktionen gibt, die sie im Zusammenhang mit Home Entertainment interessieren. Der Studienautoren nach könnte das möglicherweise auf einem mangelnden Bewusstsein für die Potenziale der Technologie in diesem Bereich basieren. Die Ergebnisse zeigten, wie wichtig es ist, die Vorteile und die Zuverlässigkeit von KI-gestützten Funktionen und Geräten im Gesundheitsbereich weiterzuentwickeln und besser zu kommunizieren. Gleichzeitig unterstrichen sie die hohe Relevanz von umfänglichen Sicherheitsmaßnahmen, regelmäßigen Updates und einer transparenten Kommunikation, um das Vertrauen der NutzerInnen aufzubauen und zu erhalten.
„Die Zukunft von KI-Funktionen besteht darin, sie nahtlos in unser tägliches Leben einzubinden – nicht nur zu Hause, sondern auch im städtischen Umfeld“ sagt Dr. Chris Brauer abschließend. „Auf unserem Weg in die Zukunft sind ethische Überlegungen von entscheidender Bedeutung – es muss sichergestellt werden, dass KI-Angebote nicht nur die soziale Gerechtigkeit fördern, sondern auch dazu beitragen, intelligentere und nachhaltigere Umgebungen zu schaffen. Unsere gesamte Branche sollte auf die VerbraucherInnen hören und Sicherheit, Inklusion und praktische Vorteile betonen, damit KI zu einem echten Katalysator für den globalen Wandel werden kann.“