Graziella Mimic

Dr. KI über­neh­men Sie

17. 09. 2024

Lesedauer: 3 Minuten

Eine Zweit­mei­nung von Dr. KI? Laut einer Umfra­ge im Auf­trag des Digi­tal­ver­bands Bit­kom ist dies für 57 Pro­zent der Pati­en­ten in Deutsch­land eine Opti­on. Nahe­zu die Hälf­te traut einer KI in bestimm­ten Fäl­len bes­se­re Dia­gno­sen zu als Men­schen. Doch einem Drit­tel macht der Ein­satz von KI in der Medi­zin schlicht und ein­fach Angst.

Nach einem Ter­min in der Arzt­pra­xis gibt es bei den meis­ten Men­schen Klä­rungs­be­darf. Was genau bedeu­tet mei­ne Dia­gno­se? Wel­che Neben­wir­kun­gen könn­te die ver­ord­ne­te Arz­nei haben? Und sind mei­ne Sym­pto­me wirk­lich unkri­tisch? Mit sol­chen und ähn­li­chen Fra­gen wol­len sich vie­le Pati­en­ten künf­tig an eine Künst­li­che Intel­li­genz (KI) wen­den. Bereits 6 Pro­zent haben dies schon ein­mal getan, zum Bei­spiel über jetzt schon ver­füg­ba­re Sym­ptom­che­cker-Apps oder auch Chat­bots wie ChatGPT. Wei­te­re 51 Pro­zent kön­nen sich künf­tig vor­stel­len, eine KI um eine Zweit­mei­nung zu bit­ten. Zu die­sen Ergeb­nis­sen kommt eine reprä­sen­ta­ti­ve Befra­gung, die Bit­kom Rese­arch im Auf­trag des Digi­tal­ver­bands Bit­kom unter 1.140 Per­so­nen in Deutsch­land durch­ge­führt hat.

Stellt eine KI bes­se­re Dia­gno­sen?

Der Umfra­ge nach fin­den 71 Pro­zent, Ärz­tin­nen und Ärz­te soll­ten, wann immer mög­lich, Unter­stüt­zung von einer KI erhal­ten. Fast die Hälf­te (47 Pro­zent) mei­ne, eine KI wer­de in bestimm­ten Fäl­len bes­se­re Dia­gno­sen stel­len als ein Mensch. „Algo­rith­men kön­nen rie­si­ge Men­gen medi­zi­ni­scher Daten ana­ly­sie­ren, Mus­ter erken­nen und dadurch früh­zei­tig Krank­hei­ten dia­gnos­ti­zie­ren, die für Men­schen teil­wei­se schwer erkenn­bar sind, ins­be­son­de­re bei sel­te­nen Erkran­kun­gen, bei denen Erfah­rung und Rou­ti­ne feh­len“, sagt Bit­kom-Vize­prä­si­den­tin Chris­ti­na Raab. „Künst­li­che Intel­li­genz wird Ärz­tin­nen und Ärz­ten künf­tig noch viel stär­ker als bis­her dabei hel­fen, Dia­gno­sen zu stel­len und The­ra­pien aus­zu­wäh­len. Gleich­zei­tig kann sie Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten hel­fen, ihre Gesund­heit zu schüt­zen und mit Erkran­kun­gen ver­nünf­tig umzu­ge­hen.“

„Künst­li­che Intel­li­genz wird Ärz­tin­nen und Ärz­ten künf­tig noch viel stär­ker als bis­her dabei hel­fen, Dia­gno­sen zu stel­len und The­ra­pien aus­zu­wäh­len. “

Chris­ti­na Raab, Bit­kom-Vize­prä­si­den­tin

KI für vie­le eine rie­si­ge Chan­ce

Die­se Ein­schät­zung scheint die weit über­wie­gen­de Mehr­heit der Men­schen in Deutsch­land zu tei­len. So betrach­ten laut der Bit­kom-Unter­su­chung 85 Pro­zent der Men­schen KI als eine rie­si­ge Chan­ce für die Medi­zin. Zwei Drit­tel (69 Pro­zent) befür­wor­te­ten es, den Ein­satz von KI in der Medi­zin beson­ders zu för­dern. Und gan­ze 40 Pro­zent wären damit ein­ver­stan­den, wenn ihre Gesund­heits­da­ten zum Trai­ning von KI genutzt wür­den.

Manch einem macht KI auch Angst

Beden­ken gibt es jedoch auch und vie­le Men­schen haben Sor­gen. Der Umfra­ge nach mache jedem bezie­hungs­wei­se jeder Drit­ten (35 Pro­zent) der Ein­satz von KI in der Medi­zin Angst. „Beson­ders in der Radio­lo­gie und Patho­lo­gie hat Künst­li­che Intel­li­genz gro­ße Fort­schrit­te erzielt und kann bei­spiels­wei­se Rönt­gen- und CT-Bil­der zuver­läs­sig aus­wer­ten“, schil­dert Raab. „Es ist aber noch viel mehr mög­lich. Wich­tig sind ein chan­cen­ori­en­tier­ter Regu­lie­rungs­rah­men und die Berück­sich­ti­gung von KI in der medi­zi­ni­schen und der pfle­ge­ri­schen Aus­bil­dung.“ Für eine stren­ge Regu­lie­rung des Ein­sat­zes von KI in der Medi­zin spre­chen sich laut der Bit­kom-Befra­gung 79 Pro­zent der Deut­schen aus.

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