Graziella Mimic

KI – nur 15 Pro­zent der Men­schen in Euro­pa wis­sen, wie sie KI-Funk­tio­nen im All­tag nut­zen

30. 09. 2024

Lesedauer: 7 Minuten

Künst­li­che Intel­li­genz (KI) unter­stützt Men­schen heu­te in vie­len Situa­tio­nen des all­täg­li­chen Lebens. Eine von Sam­sung Elec­tro­nics ver­öf­fent­lich­te inter­na­tio­na­le Stu­die kommt zu dem Schluss, dass sich ledig­lich ein Bruch­teil der Euro­päe­rIn­nen im Umgang mit KI-Funk­tio­nen im All­tag für kom­pe­tent hält.  

Es sind mehr als 11.000 Men­schen aus zehn euro­päi­schen Län­dern – Groß­bri­tan­ni­en, Deutsch­land, Frank­reich, Ita­li­en, Spa­ni­en, Schwe­den, Finn­land, Nor­we­gen, Däne­mark und Polen –, die an der vom euro­päi­schen Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tut Opi­ni­um im Auf­trag von Sam­sung durch­ge­führ­ten Stu­die „Intel­li­gent Living: How AI is Enhan­cing Ever­y­day Expe­ri­en­ces“ teil­ge­nom­men haben. Die Ergeb­nis­se sind deut­lich: Mehr als die Hälf­te der Befrag­ten (53 Pro­zent) wünscht sich durch KI-Funk­tio­nen Erleich­te­run­gen im All­tag, eine Erwei­te­rung von Enter­tain­men­t­an­ge­bo­ten und eine Ver­bes­se­rung ihrer Lebens­qua­li­tät. Den­noch wüss­ten nur 15 Pro­zent der Euro­päe­rIn­nen, wie sich die­se Zie­le anhand von KI-Funk­tio­nen errei­chen las­sen. Mehr als ein Drit­tel der Befrag­ten (38 Pro­zent) gab zudem an, dass sie sich in den aktu­el­len Dis­kus­sio­nen über KI nicht ein­be­zo­gen füh­len.

Laut der Unter­su­chung waren nach einer Selbst­ein­schät­zung hin­sicht­lich ihres Ver­ständ­nis­ses von KI-Funk­tio­nen 23 Pro­zent der Befrag­ten in Polen über­zeugt, die Tech­no­lo­gie zu ver­ste­hen, wäh­rend Teil­neh­me­rIn­nen aus dem Ver­ei­nig­ten König­reich sich am unsi­chers­ten füh­len (11 Pro­zent). Befrag­te aus Deutsch­land gaben zu 16 Pro­zent an, die Tech­no­lo­gie hin­ter KI-Funk­tio­nen zu ver­ste­hen. „Das macht mög­li­che kul­tu­rel­le und bil­dungs­be­ding­te Ein­flüs­se auf die Ein­stel­lung deut­lich“, mei­nen die Ver­fas­ser der Stu­die.

Über­ge­ord­net wer­de anhand der Ant­wor­ten in den ver­schie­de­nen euro­päi­schen Län­dern ein weit ver­brei­te­ter Wunsch nach einer Ver­bes­se­rung und Auf­wer­tung des All­tags durch KI-Funk­tio­nen eben­so deut­lich, wie ganz spe­zi­fi­sche Ansprü­che der Ver­brau­che­rIn­nen an die Tech­no­lo­gie. „KI-Funk­tio­nen sind bereits Teil des täg­li­chen Lebens: Algo­rith­men unter­stüt­zen bei der Aus­wahl von Enter­tain­men­t­an­ge­bo­ten und smar­ten Haus­ge­rä­te anti­zi­pie­ren unse­re Gewohn­hei­ten“, schil­dern die Autoren der Stu­die. „Kein Wun­der, dass sich mehr als die Hälf­te (53 Pro­zent) der befrag­ten Euro­päe­rIn­nen wün­schen, dass die Tech­no­lo­gie ihren All­tag künf­tig noch mehr erleich­tert.“

So ste­hen laut der Umfra­ge kör­per­li­che Auf­ga­ben wie Put­zen ganz oben auf der Lis­te, noch vor Unter­stüt­zung bei Haus­halts­aus­ga­ben (21 Pro­zent). Dabei las­se die Begeis­te­rung der Befrag­ten für die Poten­zia­le der Tech­no­lo­gie noch zu wün­schen übrig: Nur ein Drit­tel (38 Pro­zent) von ihnen gab an, die wach­sen­de Rol­le der KI mit Inter­es­se zu beob­ach­ten. „Das wirk­li­che Ver­spre­chen von KI-Funk­tio­nen liegt dar­in, wie sie in unse­re Gewohn­hei­ten Ein­zug hal­ten kön­nen, um die Din­ge, die wir am liebs­ten tun, zu ergän­zen und sie nicht zu über­schat­ten“, weiß Dr. Chris Brau­er, Direc­tor of Inno­va­ti­on an der Golds­mit­hs Uni­ver­si­ty of Lon­don und Chief Inno­va­ti­on Offi­cer bei Sym­me­try. „Der Anteil an Gerä­ten mit inte­grier­ten KI-Funk­tio­nen steigt und ihr wah­rer Wert wird dar­an gemes­sen wer­den, wie gut sie Auf­ga­ben ver­ein­fa­chen, unse­re Lebens­qua­li­tät ver­bes­sern und all­täg­li­che Inter­ak­tio­nen rei­bungs­lo­ser machen, ohne dabei die Kom­ple­xi­tät zu erhö­hen.“

KI im All­tag

Fer­ner ergab die Stu­die von Sam­sung, dass Kon­nek­ti­vi­tät für die Euro­päe­rIn­nen eine hohe Prio­ri­tät hat: 42 Pro­zent der Befrag­ten gaben an, dass sie sich eine gute Ver­net­zung der Gerä­te in ihrem Zuhau­se mit­hil­fe von KI-Funk­tio­nen wün­schen. Eben­so gaben 42 Pro­zent an, zu glau­ben, dass KI-Funk­tio­nen ihren All­tag in den eige­nen vier Wän­den ver­bes­sern wer­den. Mit 24 Pro­zent gab fast ein Vier­tel an, dass sie sich eine smar­te Ver­wal­tung des Haus­halts mit KI-Funk­tio­nen am meis­ten wün­schen:

• Put­zen und Staub­saugen sind die bei­den Auf­ga­ben, bei denen sich die Teil­neh­me­rIn­nen am meis­ten Unter­stüt­zung wün­schen. 33 Pro­zent der Befrag­ten bekun­den Inter­es­se an intel­li­gen­ten Lösun­gen, die ihnen die­se Tätig­kei­ten abneh­men kön­nen.

• Dar­über hin­aus sind 28 Pro­zent an KI-Lösun­gen inter­es­siert, die bei der Rei­ni­gung von Haus­ge­rä­ten wie Ofen oder Kühl­schrank hel­fen, wäh­rend 25 Pro­zent Unter­stüt­zung beim Abwasch suchen.

• 23 Pro­zent der Befrag­ten äußern Inter­es­se an KI-Funk­tio­nen, die bei der Zube­rei­tung von Mahl­zei­ten und der Ver­wal­tung von Ein­kaufs­lis­ten hel­fen kön­nen.

• Damit ist die Ver­ein­fa­chung die­ser Auf­ga­ben für die Befrag­ten wich­ti­ger als bei tra­di­tio­nell als anstren­gend emp­fun­de­nen Auf­ga­ben, wie der Ver­wal­tung von Haus­halts­rech­nun­gen und Finan­zen. Hier wur­de die Erleich­te­rung durch KI-Ange­bo­te nur von 21 Pro­zent der Befrag­ten gewünscht.

Ein wich­ti­ges Anlie­gen für die Teil­neh­me­rIn­nen sei außer­dem das The­ma der Sicher­heit. Um Ver­trau­en gegen­über der Tech­no­lo­gie auf­zu­bau­en, sei­en für 37 Pro­zent der Befrag­ten regel­mä­ßi­ge Sicher­heits­up­dates wesent­lich, 34 Pro­zent leg­ten Wert auf eine akti­ve Über­wa­chung von Bedro­hun­gen rund um die Uhr und 27 Pro­zent nann­ten ein umfas­sen­des Sicher­heits­kon­zept als wich­tigs­te KI-Funk­ti­on in ihrem All­tag. Dies zeig­te den Bedarf an KI-Tech­no­lo­gien, die nicht nur modern, son­dern auch sicher sind.

„Wir bei Sam­sung glau­ben, dass KI-Funk­tio­nen das täg­li­che Leben ver­bes­sern soll­ten, indem sie als unsicht­ba­re Hel­fer fun­gie­ren, die Auf­ga­ben ver­ein­fa­chen ohne Auf­merk­sam­keit zu ver­lan­gen“, meint Timo­thy Hos­pe­da­les, Lei­ter des Sam­sung AI Rese­arch Cent­re in Cam­bridge. „Unser Ziel ist es, eine eben­so intui­ti­ve wie leis­tungs­star­ke Tech­no­lo­gie zu ent­wi­ckeln, die sich mühe­los in die Gewohn­hei­ten der Verbraucher*innen ein­fügt und es ihnen ermög­licht, sich auf das zu kon­zen­trie­ren, was wirk­lich wich­tig ist.“

Viel Zeit für das Wesent­li­che durch KI

Der Sam­sung-Stu­die nach wün­schen sich rund zwei Drit­tel (66 Pro­zent) der befrag­ten Euro­päe­rIn­nen mehr Zeit für die Tätig­kei­ten, die sie lie­ben. 37 Pro­zent sei­en sicher, dass KI-Funk­tio­nen sie dabei unter­stüt­zen könn­ten, Prio­ri­tä­ten für ihre Inter­es­sen und Lei­den­schaf­ten zu set­zen und 41 Pro­zent erwar­te­ten eine Erwei­te­rung ihrer krea­ti­ven Mög­lich­kei­ten durch die Tech­no­lo­gie. Die Befrag­ten wünsch­ten sich, dass Akti­vi­tä­ten, die sie bereits genie­ßen, noch bes­ser wer­den: Rei­sen, Spie­le und Fern­se­hen sol­len mit KI-Funk­tio­nen noch mehr Genuss brin­gen. Dies spie­ge­le sich auch in den Umfra­ge­er­geb­nis­sen wider. Laut die­sen zähl­ten zu den am meis­ten gewünsch­ten KI-Funk­tio­nen Echt­zeit­über­set­zun­gen (23 Pro­zent) und KI-Modi zur Opti­mie­rung der Bild­schär­fe (27 Pro­zent) sowie die Erken­nung von Hin­ter­grund­ge­räu­schen und die Anpas­sung der Ton­qua­li­tät (27 Pro­zent) für ein inten­si­ve­res Fern­seh­erleb­nis.

KI-Funk­tio­nen: Dass die­se ihren All­tag in den eige­nen vier Wän­den ver­bes­sern könn­ten, glau­ben laut der Sam­sung-Stu­die 42 Pro­zent der Men­schen in Euro­pa.

Wei­ter­hin bleibt laut Stu­die Per­so­na­li­sie­rung ein wich­ti­ger Trend, vor allem im Bereich Gesund­heit und Well­ness: Die Hälf­te der Befrag­ten (50 Pro­zent) möch­te Krank­hei­ten vor­beu­gen, anstatt auf deren Behand­lung zu war­ten. Kon­kret gaben 32 Pro­zent der Befrag­ten an, dass sie KI für maß­ge­schnei­der­te Ernäh­rungs­plä­ne, 24 Pro­zent für Sport­pro­gram­me und 34 Pro­zent für Anpas­sun­gen des Lebens­stils auf der Grund­la­ge indi­vi­du­el­ler Gesund­heits­da­ten nut­zen möch­ten. Ein ähn­lich gro­ßer Teil (31 Pro­zent) sei dar­an inter­es­siert, KI-Funk­tio­nen zur Über­wa­chung und Anpas­sung des Schlaf­ver­hal­tens ein­zu­set­zen. Trotz des wach­sen­den Inter­es­ses an KI-Funk­tio­nen im Gesund­heits­be­reich blie­be jedoch eine gewis­se Skep­sis bei den­je­ni­gen bestehen, die die Tech­no­lo­gie der­zeit noch nicht nut­zen: Nur 17 Pro­zent geben an, dass sie smar­te Gesund­heits­tra­cker in ihrem All­tag ein­set­zen wür­den.

Trotz des Wun­sches, dass KI-Funk­tio­nen die Bild- und Ton­qua­li­tät von Fern­seh­ge­rä­ten opti­miert, geben 28 Pro­zent der Befrag­ten an, dass es kei­ne KI-Funk­tio­nen gibt, die sie im Zusam­men­hang mit Home Enter­tain­ment inter­es­sie­ren. Der Stu­di­en­au­toren nach könn­te das mög­li­cher­wei­se auf einem man­geln­den Bewusst­sein für die Poten­zia­le der Tech­no­lo­gie in die­sem Bereich basie­ren. Die Ergeb­nis­se zeig­ten, wie wich­tig es ist, die Vor­tei­le und die Zuver­läs­sig­keit von KI-gestütz­ten Funk­tio­nen und Gerä­ten im Gesund­heits­be­reich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und bes­ser zu kom­mu­ni­zie­ren. Gleich­zei­tig unter­stri­chen sie die hohe Rele­vanz von umfäng­li­chen Sicher­heits­maß­nah­men, regel­mä­ßi­gen Updates und einer trans­pa­ren­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on, um das Ver­trau­en der Nut­ze­rIn­nen auf­zu­bau­en und zu erhal­ten.

 „Die Zukunft von KI-Funk­tio­nen besteht dar­in, sie naht­los in unser täg­li­ches Leben ein­zu­bin­den – nicht nur zu Hau­se, son­dern auch im städ­ti­schen Umfeld“ sagt Dr. Chris Brau­er abschlie­ßend. „Auf unse­rem Weg in die Zukunft sind ethi­sche Über­le­gun­gen von ent­schei­den­der Bedeu­tung – es muss sicher­ge­stellt wer­den, dass KI-Ange­bo­te nicht nur die sozia­le Gerech­tig­keit för­dern, son­dern auch dazu bei­tra­gen, intel­li­gen­te­re und nach­hal­ti­ge­re Umge­bun­gen zu schaf­fen. Unse­re gesam­te Bran­che soll­te auf die Ver­brau­che­rIn­nen hören und Sicher­heit, Inklu­si­on und prak­ti­sche Vor­tei­le beto­nen, damit KI zu einem ech­ten Kata­ly­sa­tor für den glo­ba­len Wan­del wer­den kann.“

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